Die Chalkidiki-Halbinsel, auch bekannt als Poseidons Dreizack, erfreut sich bei Urlaubern aus aller Welt großer Beliebtheit. Sie bietet nicht nur atemberaubende Naturkulissen und eine Vielzahl bedeutender historischer Sehenswürdigkeiten, sondern ist auch für ihre berühmten Resorts bekannt, die weit über Griechenlands Grenzen hinausreichen. Kassandra, der westlichste Streifen der Halbinsel, gilt als Paradies für diejenigen, die entspannte Strandtage mit gemütlichen Spaziergängen durch die malerische Umgebung und der Entdeckung antiker Monumente verbinden möchten. Als idealer Ausgangspunkt für eine Erkundungstour über die Halbinsel bietet sich das authentische Städtchen Afitos an.
An der Küste der Ägäis, auf der östlichen Seite der Halbinsel Kassandra, thront die bezaubernde Stadt Afitos, die oft als «Steinbalkon» bezeichnet wird. Von hier aus hat man einen atemberaubenden Blick auf den Toroneos Golf und die gegenüberliegende Halbinsel Sithonia. Afitos unterscheidet sich deutlich von den umliegenden Ortschaften: Hier reihen sich historische Steinhäuser entlang der schmalen, gepflasterten Straßen, die seit dem 19. Jahrhundert nahezu unverändert geblieben zu sein scheinen, und verleihen dem Ort eine zeitlose Atmosphäre.
Afytos ist nicht nur für seine traditionelle griechische Baukunst bekannt, sondern auch für die außergewöhnliche Kirche des Heiligen Dimitrios auf dem zentralen Platz. Als dreischiffige Basilika konzipiert, ist sie die einzige ihrer Art auf Chalkidiki.
Afytos blickt auf eine mehr als 2500 Jahre alte Geschichte zurück. Schon in den Schriften von Herodot, Aristoteles und Pausanias wird der Ort erwähnt. In der Antike war die Stadt ein bedeutendes Zentrum mit Tempeln, eigenem Münzprägung und bedeutenden Persönlichkeiten. Während der Unabhängigkeitskämpfe 1821 mussten die Bewohner fliehen und die Stadt lag in Trümmern. Doch bereits nach sechs Jahren kehrten die Menschen zurück und bauten ihre Heimat mit dem für Chalkidiki untypischen porösen Stein wieder auf, was Afytos bis heute seinen einzigartigen Charme verleiht.
Im Jahr 1858 erfuhr die Hauptstraße eine bedeutende architektonische Bereicherung durch die Errichtung einer Kuppelkirche. An der Stelle, wo einst ein älterer Sakralbau stand, der während der Befreiungskriege zerstört wurde, entstand nun die dreischiffige Basilika zu Ehren desselben Heiligen — Dimitrios. Die Handwerker aus dem nördlichen Epirus zeichneten sich durch ihr Können beim Kirchenbau aus, unterstützt von den Anwohnern, die tatkräftig mitwirkten. Auch der Mönch Simonopetra Filippos trug maßgeblich zur Realisierung des Projekts bei.
Im Hauptaltar der Kirche befindet sich eine bedeutende byzantinische Ikone der Gottesmutter Hodegetria aus dem 14. Jahrhundert.
Die Kirche verfügt über einen angeschlossenen Glockenturm, eine Vorhalle und einen Innenhof. Der geschnitzte Dom ist mit einem bemalten Dekor versehen, wobei viele der Fresken durch die türkische Herrschaft beschädigt wurden und nun schrittweise restauriert werden. Die Ikonen, die den Dom schmücken, stammen aus dem 19. Jahrhundert.
Die Kirche, deren Größe von außen täuschen mag, offenbart im Inneren eine bescheidenere Dimension. Sie ist traditionell in Bereiche für Männer und Frauen unterteilt. Ein imposanter hölzerner Altarschranke dominiert den Raum und wird ergänzt durch das funkelnde Licht prachtvoller Kristallleuchter, die zusammen eine Atmosphäre der Gemütlichkeit und des Friedens schaffen. Neben einer antiken Ikone der Gottesmutter zieren Darstellungen des Heiligen Dimitri und des wundertätigen Nikolaus die Wände. Besucher werden von den Kirchenverantwortlichen höflich gebeten, auf das Fotografieren im Inneren zu verzichten.
Wenn Sie die Absicht haben, die Kirche des Heiligen Dimitrios auf der Halbinsel Chalkidiki zu besichtigen, ist Ihr Ziel der Bergort Afitos auf der Halbinsel Kassandra. Dieser malerische Ort befindet sich im Nordosten von Kassandra direkt am Toroneos Golf. Von Thessaloniki aus ist die Anreise mit einem Umstieg verbunden. Zuerst müssen Sie den Bus Nummer 36 zur Busstation KTEL Halkidikis nehmen. Anschließend warten Sie auf den Anschlussbus, der in Richtung Afitos fährt.
Afitos ist ein überschaubarer Ort, weshalb das Auffinden des zentralen Marktplatzes, an dem sich die bedeutende Sehenswürdigkeit, die Kirche des Heiligen Dimitrios, befindet, leichtfällt. Ein guter Anhaltspunkt ist die Aussichtsplattform, von der aus man direkt zu den Hauptstraßen gelangt.
Wer die Kirche des Heiligen Dimitrios besichtigt, sollte einige einfache Verhaltensregeln beachten. Besonders wichtig ist der Dresscode. Er verlangt zurückhaltende, dezente Kleidung, die sowohl Schultern als auch Knie bedeckt. Diese Vorschrift gilt für Besucher beider Geschlechter. Obwohl Sie in der Kirche Frauen unbedeckt oder in Hosen antreffen könnten — in Griechenland ist es üblich, dass Frauen sowohl in Hosen als auch in Röcken in die Kirche gehen dürfen. Es ist nicht gebräuchlich, dass griechische Frauen beim Betreten einer Kirche ihr Haupt bedecken.
Um Kerzen anzuzünden oder Namen auf einem Zettel dem Priester zu überreichen, ist es empfehlenswert, dies vor dem Gottesdienst zu erledigen. Falls Sie zu spät kommen, sollten Sie bis nach dem Gottesdienst warten, um nicht währenddessen umherzugehen oder Gespräche zu führen.
Nach Ihrem Besuch in der Kirche des Heiligen Dimitri sollten Sie nicht versäumen, einen Spaziergang zum «Steinbalkon» von Kassandra zu unternehmen. Entlang der Klippe finden sich gemütliche Cafés, die zum Verweilen bei einem Kaffee, einem erfrischenden Getränk oder einem schmackhaften Mittagessen einladen — und das alles mit einem atemberaubenden Blick auf das Meer.
In der charmanten Stadt Afitos, direkt auf dem Hauptplatz neben der beeindruckenden Kirche des Heiligen Dimitrios, lädt das ethnologische Museum Besucher ein, in die Welt der lokalen Traditionen einzutauchen. Hier können Gäste authentische Haushaltsgegenstände und Kunsthandwerk bestaunen, die die kulturelle Identität der Region widerspiegeln. Nach einem inspirierenden Museumsbesuch bietet sich ein kulinarisches Erlebnis in einer der berühmten Fischtavernen von Afitos an. Die frisch zubereiteten Meeresdelikatessen versprechen einen Gaumenschmaus und runden das Besuchserlebnis in diesem malerischen griechischen Dorf perfekt ab.
