Petralona Höhle
Nea Kallikratia
Multimedia Karte Beschreibung
Nea Kallikratia

Wie kommt man

Die Petralona-Höhle auf der Halbinsel Chalkidiki ist mehr als eine Sehenswürdigkeit. In ihr fand man die ältesten menschlichen Überreste Europas, was sie zu einem natürlichen Wunder macht.

Ursprünge

1959 stolperte Philipp Chatzaridis zufällig über die Höhle. Ein Jahr später entdeckte Christos Sariannidis dort einen prähistorischen Schädel. Die Bedeutung dieser Entdeckung war sofort klar, und bald begannen gründliche Forschungen. Experten datierten die Überreste auf mindestens 700.000 Jahre, einige behaupten sogar auf 200.000 Jahre.

Die Petralona-Höhle: Ein Paläontologisches Juwel

In der Petralona-Höhle wurden neben einem menschlichen Schädel zahlreiche weitere Zeugnisse prähistorischen Lebens entdeckt. Die Fundstätte birgt Werkzeuge aus Stein und Knochen, versteinerte Überreste von einer Vielzahl alter Tierarten — von Nagetieren und Vögeln bis hin zu Löwen, Hyänen und Bären. Zudem wurden Spuren einer urzeitlichen Feuerstelle gefunden. Diese Fülle an Artefakten macht Petralona zur reichhaltigsten Höhle Europas bezüglich prähistorischer Entdeckungen. Trotz intensiver Forschung durch renommierte Wissenschaftler ist die Höhle, oft als «Parthenon der Paläontologie» bezeichnet, noch nicht vollständig erschlossen.

Sehenswürdigkeiten in der Höhle

Entdecken Sie eine faszinierende Unterwelt voller natürlicher Kunstwerke. Der Pfad durch einen speziell angelegten Tunnel führt Sie zu Räumen, die mit einem Netz aus Stalaktiten und Stalagmiten verziert sind. Jeder Besucher, selbst erfahrene Höhlenforscher, wird von der Schönheit von Petralona in den Bann gezogen.

Prähistorische Wohnstätte

Ein Teil der Höhle wurde zu einer Szene aus vergangenen Zeiten umgestaltet, wo man die Nachbildung eines prähistorischen Menschen beim Feuermachen betrachten kann — eine lebensechte Darstellung der Zubereitung von Speisen am offenen Feuer.

Entlang der Gänge sind Nischen eingerichtet, die als Schatzkammern dienen, wo Knochen und Relikte aus längst vergangenen Tagen präsentiert werden.

In der Nähe der berühmten Petralona-Höhle befindet sich ein Museum, das eine umfangreiche Sammlung von über 2500 Artefakten beherbergt. Diese stammen nicht nur von der Halbinsel Chalkidiki, sondern auch aus verschiedenen anderen Orten Griechenlands. Besucher des Museums haben die Möglichkeit, Werkzeuge und Fossilien großer Säugetiere zu betrachten, die in der Petralona-Höhle entdeckt wurden, einschließlich einer präzisen Nachbildung eines Schädels. Im Außenbereich des Museums sind Statuen urzeitlicher Tiere aufgestellt, die einst in dieser Region lebten.

Orientierungshilfe in der Höhle

Die Höhle besteht aus sechs miteinander verbundenen Sälen, die durch Gänge und schmale Passagen erreichbar sind. Jeder Saal trägt einen eigenen Namen, wie zum Beispiel «Großer Saal» oder «Raum der Harmonie». Über Hängebrücken findet man Wegweiser mit Nummern. Es ist empfehlenswert, sich nach dem nächstmöglichen geführten Rundgang zu erkundigen und daran teilzunehmen, sobald man ein Ticket erwirbt. Mit einem Führer verirrt man sich nicht und erfährt viel über die Höhlengeschichte. Beachten sollte man, dass Führungen lediglich auf Griechisch und Englisch stattfinden. An der Höhleneingangstafel gibt es jedoch Informationen auf Russisch, die man vorher einsehen kann.

Besuch der Petralona-Höhle

In der Nähe des Dorfes Petralona, etwa 50 Kilometer entfernt von Thessaloniki, findet man die beeindruckende Petralona-Höhle am Hang des Katsika-Berges. Autofahrer können bis zum Fuße des Berges fahren, dort parken und den restlichen Weg zu Fuß zurücklegen. Für den Bergaufstieg gibt es auch einen kleinen Zug, dessen Nutzung kostenpflichtig ist. Viele Besucher entscheiden sich jedoch dafür, nicht auf den Zug zu warten. Wer von Thessaloniki oder den Halbinsel Halkidiki-Resorts mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, sollte zunächst zur KTEL Halkidikis Busstation fahren. Von dort gibt es Busverbindungen zum 6 km entfernten Dorf Eleohoria. Ein Taxitransfer von Eleohoria zur Höhle kostet etwa 7–8 Euro.

Tipps

  • Für den Besuch der Petralona-Höhle empfiehlt sich wärmere Kleidung, da die Temperatur dort selten über +16 Grad Celsius steigt. Eine Jacke oder ein Pullover sind angebracht, ebenso festes Schuhwerk wie Turnschuhe oder Wanderschuhe.
  • Nicht vergessen sollte man Bargeld für Andenken und die Verpflegung, denn in der Nähe der Höhle befindet sich ein Café. Eine Kamera kann für Fotos im zugehörigen Museum nützlich sein, in der Höhle selbst ist das Fotografieren jedoch nicht gestattet.
  • Seit 2019 ist die Petralona-Höhle für Renovierungsarbeiten nicht zugänglich. Der Zeitpunkt der Wiedereröffnung steht noch nicht fest.