Potidea Kanal
Nea Potidea
Multimedia Karte Beschreibung

Wie kommt man

Chalkidiki, oft als «Poseidons Dreizack» bezeichnet, ist ein begehrtes Urlaubsziel in Griechenland, das Besucher aus aller Welt anzieht. Dieses Gebiet in Nordgriechenland ist von Sagen umwoben und strotzt nur so vor Sehenswürdigkeiten. Der «Finger» Kassandra war einst nach einer wunderschönen Meerjungfrau Pallini benannt, die Geliebte der Titanen Sithon und Athos, nach denen auch die anderen beiden Landstreifen benannt sind. Jahrhunderte später wurde es von König Kassander, getrieben von Ehrgeiz, nach sich selbst umbenannt. Noch vor diesen Ereignissen, auf dem westlichsten Teil, lebten einst Giganten, die von der Göttin Gaia herbeigerufen wurden, um sich an Zeus für die Niederlage der Titanen zu rächen. Doch mit der Hilfe von Herakles konnten die Olympischen Götter schlussendlich siegen.

Die Halbinsel Kassandra, ein malerischer Landstrich in Griechenland, ist durch den von Menschenhand geschaffenen Potidea-Kanal vom Festland getrennt. Dieser Kanal, ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, bildet eine Verbindung zwischen dem Toroneos- und dem Thermaischen Golf des Ägäischen Meeres. Dank dieser Wasserstraße können Besucher schnell von einer Seite der Halbinsel zur anderen gelangen, ohne lange Umwege in Kauf nehmen zu müssen.

Die Region ist nicht nur für ihre natürliche Schönheit und ihre atemberaubenden Strände bekannt, sondern birgt auch historische Schätze in sich. Der Potidea-Kanal ist ein Zeugnis vergangener Zeiten und spiegelt die Geschichte und Kultur wider, die diese Gegend durchdringt.

Nea Potidea und sein historischer Kanal

Der Kanal von Potidea, dessen genaues Entstehungsdatum unbekannt ist, durchquert die Landenge von Kassandra etwas nördlich von Nea Potidea. Diese moderne Ortschaft, ein beliebter Ferienort mit Zugang zu den Küsten des Toroneos- und Thermäischen Golfs, befindet sich nahe der Stelle, wo einst die bedeutende Stadt Potidea lag. Letztere spielte eine wichtige Rolle im Delisch-Attischen Seebund und nahm an der Schlacht bei Plataiai teil. Historiker gehen davon aus, dass der Kanal möglicherweise im 4. Jahrhundert v. Chr. angelegt wurde, was mit der Neugründung von Potidea durch Kassander im Jahr 315 v. Chr. zusammenfallen könnte. Eine erste zuverlässige Erwähnung des Kanals findet sich bei Strabon im 1. Jahrhundert v. Chr.

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurde der Kanal erneut angelegt und gleichzeitig Befestigungsanlagen auf seiner Südseite errichtet. In den 1420er Jahren eroberten die Venezianer die Stadt Thessaloniki und später den Kanal von Potidea. Nur sieben Jahre darauf fielen beide in die Hände der Osmanen. Über die Nutzung des Kanals während der Herrschaft des Osmanischen Reiches fehlen Informationen. Mit dem Beginn des griechischen Unabhängigkeitskrieges im Jahr 1821 wurde der Kanal zusammen mit den byzantinischen Festungsanlagen restauriert. Doch die griechischen Aufständischen wurden hier besiegt, da die osmanische Armee sie hinter die Festungsmauern von Kassandra zurückdrängte und durch das Einwerfen von Wollballen in das Wasser das Hindernis überwand, was zu einem vernichtenden Schlag gegen die Aufständischen führte. Im Kanal selbst gab es während des Ersten Balkankrieges keine Auseinandersetzungen.

Entwicklung des Kanals im 20. Jahrhundert

In den 1930er Jahren erfuhr der Kanal eine bedeutende Umgestaltung, indem seine Route modifiziert wurde und nun von Ost nach West verlief. Diese Änderung markierte den Beginn einer neuen Phase in seiner Geschichte. Für die folgenden vier Jahrzehnte wurde die Überquerung des Kanals durch eine Fährverbindung gewährleistet. Nach dieser Periode entstand eine neue Verkehrsverbindung in Form einer 18 Meter langen Brücke, die für den Automobilverkehr konzipiert war. Mit dem Beginn des 21. Jahrhunderts kam neben der bestehenden eine weitere Fahrzeugbrücke hinzu. Dies führte zu einer Erweiterung auf vier Fahrspuren und optimierte somit die Verkehrsführung in diesem Bereich.

Orientierungshilfe für den Potidea-Kanal

Der Potidea-Kanal erstreckt sich über eine Länge von mehr als 1,1 Kilometern und erreicht eine Breite von etwa 40 Metern. Aufgrund seiner variierenden Tiefe von 3,5 bis 5,5 Metern, die sich durch die Gezeiten um etwa 25 Zentimeter verändern kann, ist der Kanal für große Schiffe nicht passierbar. Stattdessen dient dieser Wasserweg kleineren Booten, was vor allem von lokalen und regionalen Fischern genutzt wird, um zwischen den Buchten zu navigieren.

Nea Potidea, ein charmantes Städtchen, lockt mit atemberaubenden Aussichten von der Brücke aus. Doch nicht nur von dort; eine Bootsfahrt entlang des Kanals bietet eine weitere herrliche Perspektive.

Vom Flughafen Thessaloniki ist Nea Potidea über eine Busverbindung mit Umstieg erreichbar. Die Reise beginnt mit einer Fahrt zur K. T. E. L. Halkidiki Busstation, von wo aus regelmäßig Busse in das malerische Küstenziel abfahren.

Wenn Sie feststellen, dass der öffentliche Nahverkehr nicht Ihren Anforderungen entspricht, stehen Ihnen weitere Optionen zur Verfügung. Ein Taxi zu nehmen, ein Auto zu mieten oder einen privaten Transfer zu buchen, sind allesamt praktische Alternativen, die Ihnen eine angenehme Anreise zu Ihrem Zielort ermöglichen.

Tipps

Der Kanalbrücke von Nea Potidea bietet sich geradezu an, um beeindruckende Fotos oder Selfies mit atemberaubender Kulisse zu machen. Die Brücke liefert zu jeder Tageszeit einzigartige Panoramen für Ihre Bilder. Beachten Sie jedoch, dass das Überqueren der Brücke zu Fuß nicht immer komfortabel und sicher ist. Der Gehweg ist recht schmal und die Geländer sind nicht besonders hoch, was zu Vorsicht beim Überqueren mahnt.

Für Naturbegeisterte bietet sich ein Spaziergang an den ausgetretenen Wanderwegen des Kanals an. Hier, wo das satte Grün der Wälder auf die türkisfarbene Wasseroberfläche trifft und sich mit dem rötlichen Ton des Uferbodens zu einem beeindruckenden Farbenspiel vereint, entsteht ein atemberaubendes Panorama, das jedem Naturliebhaber das Herz höher schlagen lässt.