Ouranoupoli liegt direkt am Rand der Mönchsrepublik Athos an der Ostküste von Chalkidiki, etwa einhundertdreißig Kilometer von Thessaloniki entfernt. Es ist ein kleines, ruhiges Dorf, das das ganze Jahr über sowohl Pilger als auch Touristen anzieht. Viele nutzen es als Ausgangspunkt für Kreuzfahrten rund um den Heiligen Berg oder für einen Besuch auf Athos. Da Frauen das Klostergebiet nicht betreten dürfen, bleiben Familien oft hier, während die Männer zur Pilgerreise aufbrechen. Selbst in der Hochsaison wirkt das Dorf nie überlaufen – es bleibt ruhig und geordnet mit einer moderaten Zahl an Besuchern.

Der Strandbereich beginnt beim Hafen von Tripiti und zieht sich etwa fünf Kilometer an der Küste entlang. Die meisten Strände bestehen aus Sand mit vereinzelten Kieselsteinen, das Wasser ist klar und fällt sanft ab. Einige Abschnitte sind organisiert mit Liegen und Cafés, andere wiederum ruhiger und abgelegener. Es gibt Angebote zum Tauchen und Schnorcheln, Tretboote, Angelausflüge und Bootsfahrten. Das Meer ist meist ruhig, Wellengang ist selten.

Eine der Hauptsehenswürdigkeiten des Dorfs ist der Prosfori-Turm, der Mitte des vierzehnten Jahrhunderts von Mönchen des Athos errichtet wurde. Er ist der größte und am besten erhaltene Turm auf ganz Chalkidiki. Heute beherbergt er ein kleines Museum mit archäologischen Funden und einer Ausstellung über das Ehepaar Lock, das einst im Turm lebte. Eine weitere bedeutende historische Stätte sind die Ruinen des Klosters Zygou, etwa einen Kilometer außerhalb des Dorfs. Gegründet im zehnten Jahrhundert, handelt es sich um eine große, fünfeckige Anlage mit mehreren Türmen. Das Kloster wurde im Mittelalter aufgegeben und erst Ende des zwanzigsten Jahrhunderts wiederentdeckt. Auch die nahe Grenze zur Republik Athos ist erwähnenswert – dort befinden sich Polizeikontrollen und Schilder, die darauf hinweisen, dass nur Männer mit offizieller Genehmigung (dem Diamonitirion) passieren dürfen.

Für seine geringe Größe bietet das Dorf eine ordentliche Auswahl an Unterkünften. Es gibt Apartments, familiengeführte Hotels und Villen. Die Auswahl reicht von einfachen Zwei-Sterne-Hotels wie dem Hotel Macedonia bis hin zu gehobenen Optionen wie dem Ouranoupolis Princess Hotel oder dem Fünf-Sterne-Hotel Eagles Palace mit eigenem Strand und Spa. Villen gibt es sowohl strandnah als auch etwas abseits.

Tavernen und Cafés säumen die Hauptstraße und die Uferpromenade. Viele haben sich auf Fischgerichte spezialisiert – besonders beliebt sind Muschelrisotto und Miesmuscheln in Tomaten-Saganaki. Morgens kann man frisches Gebäck im Café kaufen, abends in einer Taverne oder einer Bar mit Ouzo entspannen – manche bieten sogar Livemusik. An Schnellgerichten gibt es vor allem Gyros und Souvlaki. Die Portionen sind meist großzügig, das Essen wirkt hausgemacht.

Das Freizeitangebot ist begrenzt, aber wer gerne auf dem Wasser unterwegs ist, kann eine Bootsfahrt entlang der Athos-Küste machen oder die Insel Ammouliani und die kleinen, unbewohnten Drenia-Inseln besuchen, die für ihr türkisfarbenes Wasser bekannt sind. Man kann schwimmen, schnorcheln oder einfach auf einem Boot mit Glasboden entspannen. Nachtleben gibt es so gut wie gar nicht.

Das Einkaufsangebot in Ouranoupoli ist recht überschaubar. Einige Geschäfte verkaufen Souvenirs und lokale Produkte – Ikonen, Bücher über die Klöster, Gebetsschnüre, Wein vom Athos, Teppiche im byzantinischen Stil, Honig, Olivenöl, Kräuter und Tees. Boutiquen oder große Supermärkte gibt es nicht.